HARMONIKA-CLUB FRIEDRICHSHAFEN e.V.

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Orchesterreise durch Europa

20.04.2013

Friedrichshafen -  Frühjahrskonzert im GZH: Der Harmonika-Club Friedrichshafen mit dem ZF-Werksorchester als Gast

Von MERTKAN ÖZDEMIR

„Eine musikalische Reise durch Europa“, so lautet das Motto des Frühjahrskonzerts des Harmonika-Clubs Friedrichshafen. Frühling? Stimmt, das Wetter scheint nicht viel Frühlingshaftes zu haben an diesem Samstagabend. Es ist vielmehr die Musik, die den Frühling mit allen Mitteln der Kunst herbeizuholen versucht – und das auch in Russland. Denn das gemeinsame Finale des Akkordeonorchesters unter der Leitung von Wolfgang Zysk und seines Gastes, dem ZF-Werksorchester unter Leitung von Andreas Schorer, bildet Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“.

Mussorgsky komponierte das große Werk für seinen Freund Viktor Hartmann, der seinerzeit ein angesehener Künstler und Architekt Russlands war. Hierbei stellt das „Große Tor vor Kiew“ das Finale des Gesamtwerks dar. Eingeleitet wird es von der „Promenade“ – eine immer wiederkehrende Themenmelodie der „Bilder einer Ausstellung“. Die Musiker des Akkordeonorchesters meistern die Einführung hervorragend. Schlicht spielen sie die ersten sechs Noten der Promenade, die das Erkennungszeichen des Meisterwerks darstellen, bis die Bläser des ZF-Orchesters dazukommen und musikalisch in das „Große Tor von Kiew“ münden. Die Zuhörer sind fasziniert, als die übermäßigen Akkorde in einen Fortissimo-Hagel des tiefen Blechs münden. Die Synthese des ZF-Werksorchesters mit dem Akkordeonorchester klappt hervorragend. Geleitet wird das Werk mit typisch russischen Klangelementen von Wolfgang Zysk. Er versteht es, die große Zahl von Musikern unter seinem Dirigat zu vereinen und sorgt für eine Klangsynthese, die ihresgleichen sucht.

HCF Frühjharskonzert 2013 

Der Harmonika-Club entführte das Publikum bis nach Russland, auf dem letzten
Wegstück begleitet vom ZF-Werksorchester. Bild: Schall

„Dalmatinische Tänze“, so hieß das Schmankerl des Akkordeonorchesters, das die Zuschauer in Melodien des Balkans führte. Die Einführung des Elektroniums, gespielt von Arno Gleinser, versprüht im Hugo-Eckener-Saal den Traum an den kommenden Frühling. Mit fast schon orientalischen Tonmustern hat Komponist Adolf Götz sein Werk ausgestattet. Der zeitgenössische Komponist hat sich auf nicht-abendländische Tonalitäten spezialisiert, die dem Häfler Publikum ganz offenkundig gefallen.

Im Gegensatz dazu steht Rudolf Würthners „Müncher Rhapsodie“, die schön bayerisch daherkommt, ohne große Verschnörkelung, aber mit ur-bayrischem Marschrhythmus. Die Akkordeons zelebrieren die Melodie, um schließlich alles „Fremde“ musikalisch anzuverwandeln. Zysk moderiert hier die Musik mit seinen feinen Bewegungen, die an der Spitze seines Dirigentenstabs noch deutlicher zum Vorschein kommen. Konzentriert schauen die Musiker auf seine Führungshand, um ein Gefühl für das Tempo zu bekommen und die hektischen Zwischeneinsätze nicht zu verpassen.

Portato-Spiel muss das ZF-Werksorchester zum Teil in Kumiko Tanakas „Andalusia“ können. Der Komponistin, die in Kyoto studierte, bot sich mit „Andalusia“ wohl das Experiment, die für sie ferne spanische Musiktradion zu verarbeiten. Dirigent Schorer versteht es vorzüglich, die Motive richtig einzubetten und das Orchester beisammen zu halten. Brillant im Ton kommen die Bläser hier zum Einsatz – mal im Diskant, mal im Bass. Die Holzbläser spielen im Gegensatz dazu sehr weich und dumpf. Diese beiden Welten vermischen sich schließlich zu „Andalusia.“

Mit „Klänge aus Paris“ erntet das Akkordeonorchester großen Beifall. Die an Pariser Straßencafés erinnernde Musik lässt einen unbekümmerten Frühling in der französischen Hauptstadt erahnen, der sich hoffentlich auch bald am Bodensee bemerkbar macht.

Quelle: Südkurier online, 23.04.2013 

 
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